Sie beschreibt fünf alternative Ansätze, mit denen Supply-Chain-Manager - und ihre Unternehmen - das Ressourcenproblem adressieren können: branchenweite Kooperationen, Ausbau der unternehmenseigenen Weiterbildungsangebote, Arbeitsplatzrotationen, formalisierter Wissenstransfer und gezielte Positionierung als Arbeitgeber erster Wahl.
"Für die Automobilindustrie ist die Talentkrise im Supply-Chain-Bereich ein Kartenhaus, das einzustürzen droht", warnt Frank Vorrath, Vice President, Global Sector Head Automotive, DHL Global Forwarding. "Eine Lösung dieser Problematik erfordert eine langfristige Planung und strategische Investitionen in das Talentmanagement als festen Bestandteil der Unternehmenskultur."
Zum Fachkräftemangel in der globalen Supply-Chain-Industrie tragen viele Faktoren bei. Für das, was einige Experten als "perfekten Sturm" der Nachwuchsproblematik im Supply-Chain-Bereich bezeichnen, sind der Studie zufolge jedoch vor allem fünf Faktoren verantwortlich. Neben dem Wandel am Arbeitsmarkt und der wachsenden demographischen Lücke wird das schrumpfende wissenschaftliche Angebot im Bereich des Supply-Chain-Managements genannt. Darüber hinaus heißt es, dass insbesondere Studenten, die sich für die Automobilindustrie interessieren, eine Karriere im Supply-Chain-Bereich eher als zweite Wahl betrachten. In diesem Umfeld sollten Unternehmen aus der Automobilindustrie neue Strategien für die Talentgewinnung prüfen.
Kooperationen zur Wissensvermittlung gegen Nachwuchskräftemangel
"Die Talentkrise im Supply-Chain-Bereich ist ein ernstes Thema für die Automobilindustrie. Das gilt besonders für die Schwellenmärkte, die weiterhin stark wachsen", erklärt Lisa Harrington. "Viele Unternehmen haben in diesen Ländern bereits mit einer fehlenden Infrastruktur und einem Mangel an qualifizierten Arbeitnehmern zu kämpfen. Zugleich steigt der Bedarf für Supply-Chain-Kompetenzen. Das verschärft die Problematik zusätzlich. Um den Talentmangel erfolgreich zu bekämpfen, bedarf es neuer Denk- und Lösungsansätze sowie einer unternehmensübergreifenden, branchenweiten Kooperation."
Wie die Studie berichtet, müssten führende Unternehmen aus dem Automobilsektor enger mit Universitäten zusammenarbeiten und gemeinsam spezielle Weiterbildungsprogramme für die Automobilindustrie auflegen, um dem Mangel an Supply-Chain-Fachkräften zu begegnen. Zudem sollten mehr Unternehmen eigene Aus- und Weiterbildungsprogramme entwickeln und ihre internen und externen Schulungsangebote erweitern. Darüber hinaus wäre es notwendig, dass die gleichen führenden Unternehmen eine formale Arbeitsplatzrotation umsetzen, um ihre Nachwuchstalente bei ihrer beruflichen und persönlichen Entwicklung zu unterstützen. Zusätzlich könnten Unternehmen kurz vor dem Ruhestand stehende Leistungsträger als Tutoren und Mentoren für Nachwuchskräfte einsetzen - damit ihr spezielles Wissen an die nächste Generation von Supply-Chain-Experten weitergereicht wird. Schließlich müssten die Unternehmen gezielte Maßnahmen ergreifen, um sich als "Arbeitgeber erster Wahl" zu positionieren und durch gute Karriereperspektiven und Arbeitnehmerleistungen auf allen Ebenen attraktiver für Supply-Chain-Nachwuchstalente zu werden.