Am Freitag, den 21.04.2023, hat der Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung des Deutschen Bundestages die im Februar 2023 in Auftrag gegebene Studie veröffentlicht. Darin werden die technologische Entwicklung von Computermodellen zur Sprachverarbeitung sowie ihre Möglichkeiten und Grenzen dargestellt. Zur Abschätzung der Chancen und Risiken, die sich aus der Anwendung von ChatGPT und vergleichbaren Systemen ergeben, werden konkrete Anwendungsszenarien in den Bereichen Wirtschaft, Gesundheit, öffentliche Kommunikation und Recht untersucht.
Potenziale der Systeme bestehen in der teilweisen Automatisierung der Produktion von Texten, der Softwareprogrammierung sowie der Übersetzung und Vereinfachung von Texten. Damit sind Entlastungs- und vor allem aber Rationalisierungseffekte erstmals auch in Branchen möglich, die bislang kaum von der Automatisierung durch Informations- und Kommunikationstechnologien betroffen waren. Es lassen sich auch gesellschaftliche Risiken identifizieren, etwa der Verlust der Vertrauenswürdigkeit von Informationen oder die Möglichkeit einer missbräuchlichen Nutzung, zudem können bestehende Ungleichheiten verstärkt und Diskriminierung Vorschub geleistet werden. Ziel der Studie ist es, für Politik und öffentliche Debatte relevante Fragestellungen abzuleiten, an denen sich eine an gesellschaftlichen Werten und Zielen ausgerichtete Entwicklung und Nutzung von ChatGPT und verwandten Systemen orientieren kann.
Die Studie bietet die Grundlage für eine Debatte zu ChatGPT im Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung des Deutschen Bundestages. Zu der öffentlichen Sitzung am Mittwoch, den 26. April hat der Ausschuss eine Reihe von Expertinnen und Experten eingeladen.